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Folgendes Buch wurde rezensiert: Der Wolkenatlas

Buch



Im genreunabhängigen Roman "Der Wolkenatlas" von David Mitchell, 2004 in Großbritannien veröffentlicht, gibt es sechs unterschiedliche Handlungsstränge. Sie entführen den Leser in sechs verschiedene Epochen mit sechs verschiedenen Hauptcharakteren, welche ein rätselhaftes Muttermal, das einem Kometen ähnelt, verbindet.

Der Leser erlebt Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, und jede Geschichte hat dabei seinen eigenen Stil: Ein Tagebuch, ein Briefwechsel, ein Roman, ein Disneyfilm, ein Interview, eine in zukünftiger Sprache verfasste Erzählung.

Und durch den zeitlichen Unterschied gibt es auch zwei Sci-Fi-Kapitel. Die anderen Geschichten lassen sich den Genres Drama, Action, Liebesgeschichte, Tragikkomödie zuordnen.

David Mitchell schafft es, die Geschichten auf so unscheinbare Weise, fest wie ein Tau miteinander zu verbinden. Desweiteren schafft er es nahezu mühelos, die Spannung aufrecht zu erhalten und mit den Möglichkeiten der Romanidee die Handlung spielerisch-kreativ und einfallsreich-bunt zu gestalten, sodass der Leser immer Neues entdeckt und ihm so niemals langweilig wird.

Die Figuren werden mit einer solchen Leichtigkeit verkörpert, dass es dem Leser leicht fällt, sich in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen. Und doch sind sie alle so verschieden, wie sie es kaum sein könnten.

Die Handlung ist so bunt, aber dennoch so real, dass man behaupten kann, die Erschaffung dieser Welt, des Mikrokosmos', indem die Handlung angesiedelt ist, sei Mitchell erfolgreich, wenn nicht sogar mit Bravour, gelungen. (Mir selbst ging es später beim Schauen des Filmes sogar so wie in einem Déjà-vu: Die ganze Szene, in der Luisa Rey und Bill Smoke durch die Lagerhalle mit den Näherinnen fliehen, hatte ich mir nahezu exakt bis ins kleinste Detail so vorgestellt, wie sie dort auch umgesetzt worden war.)

Der gesamte Stil des Buches einschließlich der Handlung hat mir sehr gefallen und mich mitgenommen. Der Roman ist besonders für Literaturgourmets zu empfehlen.



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